Potenzial-feststellung
Eignungsdiagnostik | Potenzialanalyse | Personalauswahl | Assessment-Center
Inhalt:
• Die Bedeutung von Eignungsdiagnostik
• Die Formen der Eignungsdiagnostik
• Der monetäre Nutzen valider Eignungsdiagnostik
• Warum das Military Coaching als Instrument der Eignungsdiagnostik
• Quellen
Außerordentliche Belastungen im Alltag erfordern außergewöhnliche Maßnahmen in der Vorbereitung! Das Military Coaching ist ein Personalentwicklungsansatz, welcher sich durch eine extreme Anforderungssituation auszeichnet. Der Kontext des Military Coaching kann effektiv als Instrument der Eignungsdiagnostik eingesetzt werden, da es sowohl außerordentliche Belastungen beinhaltet, als das geeignete Personal filtert, welches diesen Situation auch gewachsen ist!
Im folgenden Artikel möchten wir darstellen, was Eignungsdiagnostik ist und wie das Military Coaching als Instrument der Eignungsdiagnostik funktioniert.
Die Bedeutung von Eignungsdiagnostik.
Der Kern eines jeden Unternehmens ist der Personalkörper. Eine valide Eignungsdiagnostik ist erfolgsentscheidend und nimmt mit steigender Komplexität an Wichtigkeit zu. Frühere Ansätze der Personalauswahl beinhalteten häufig lediglich das Gespräch mit dem zukünftigen Vorgesetzten und dem Personalleiter. Die heutige Personalauswahl sollte jedoch als neuralgischer Punkt der Weiterentwicklung eines Unternehmens betrachtet werden. Aufgaben unterscheiden sich in ihren Anforderungen und verschiedene diagnostische Verfahrenskombinationen ermöglichen die Person zu ermitteln, welche die Kenntnisse, Fertigkeiten, Fähigkeiten, Interessen und Motive aufweist, welche zu den Anforderungen der beruflichen Tätigkeit passen. Das Resultat einer suffizienten Passung ist Zufriedenheit und Gesundheit des Arbeitnehmers.
Weitere monetäre Gründe für eine professionelle Personalauswahl sind das Vermeiden von Rechtsstreitigkeiten. Personalauswahl kann rechtlich anfechtbar sein (Konkurrentenklage oder Diskriminierungsklage). Mit Hilfe eines lizensierten Eignungsdiagnostikers nach DIN 33430 wird ein rechtssicheres und willkürfreies Verfahren geschaffen. Eine adäquate Personalauswahl führt zu einer positiveren Außenwahrnehmung des Unternehmens, da eine durchdachte Eignungsdiagnostik Auswahlentscheidungen objektiv und transparent gestaltet, was sich weiterführend positiv auf das Employer Branding auswirkt. Außerdem kann das Rekrutieren des besten Nachwuchses, insbesondere in Zeiten des arbeitnehmerfreundlichen Marktes, einen enormen Wettbewerbsvorteil darstellen. Zuletzt sind die Kollateralschäden, welche durch eine suboptimale Personalauswahl entstehen können unbedingt zu vermeiden. Einerseits können direkte finanzielle Verluste verhindert werden und zusätzlich wirkt sich eine mögliche ablehnende Einstellung eines neuen Mitarbeiters negativ auf die bereits bestehende Belegschaft aus.
Am Ende des Artikels stellen wir Ihnen ein Rechenbeispiel vor, welches die Kosten einer ungünstigen Personalentscheidung aufführt.
Die Formen der Eignungsdiagnostik
Die Eignungsdiagnostik umfasst verschiedene Einzelprozesse. Dies beginnt mit dem Auftrag eine Vakanz mit einer geeigneten Person zu besetzen, eine Auswahl des geeignetsten Kandidaten zu treffen oder auch eine passende Weiterbildung für bereits eingestellte Mitarbeiter zu finden. Die Grundlage einer erfolgreichen Personalauswahl ist stets die Anforderungsanalyse, welche das Ergebnis einer Tätigkeitsbeschreibung auf Basis psychologischer Konstrukte darstellt. Mithilfe dieser Forderung an verschiedene Merkmalsausprägungen lässt sich ein Profil erstellen. Die Anforderungsanalyse ist für die rechtliche Absicherung ebenfalls grundlegend. Denn alle Verfahren innerhalb der Eignungsfeststellung sollten einen Anforderungsbezug aufweisen.
Im folgenden Schritt wird der Prozess der Personalauswahl aufbauend auf dem erstellten Profil konstruiert. Dadurch können die psychologischen Ausprägungen, welche als essenziell für die untersuchte Tätigkeit befunden wurden, bei den einzelnen Kandidaten gemessen werden. Die ausgewählten Verfahren müssen den wissenschaftlichen Gütekriterien genügen, um ein valides Messergebnis zu ermöglichen.
Die Durchführung der Personalauswahl beinhaltet verschiedene notwendige Kriterien wie die Vorbereitung der Räumlichkeiten, sowie der Beobachter, die Erstellung der Instruktionen und der Beobachterpläne. Wichtig ist zudem die Einhaltung eignungsdiagnostischer Grundlagen um Fairness, Vergleichbarkeit und Validität zu steigern. Die Interpretation der Ergebnisse bedarf psychologischer Fachkenntnisse, insbesondere innerhalb der Diagnostik, differentiellen Psychologie und der Statistik. Wichtig ist zudem die transparente Kommunikation der Ergebnisse einerseits den Kandidaten gegenüber und andererseits den personalverantwortlichen Entscheidungsträgern.
Die Verfahren zur Eignungsdiagnostik lassen sich fünf Kategorien zuordnen. Die Dokumentenanalyse beinhaltet die Sichtung von Lebensläufen, Motivationsschreiben, aber auch den Profilen auf Berufsportalen wie LinkedIn oder Xing.
Die direkte mündliche Befragung, beispielsweise in Form eines Interviews, ermöglicht insbesondere mit zunehmendem Grad an Strukturiertheit die Erhöhung der inkrementellen Validität (also die Erhöhung der prognostischen Aussagekraft der Diagnostik).
Auch Verhaltensbeobachtungen gelten als gängige Verfahren, insbesondere innerhalb von Assessment Centern und äußern sich als Gruppensituationsverfahren oder Vertragssituationen.
Fragebögen, beispielsweise zur Messung der Persönlichkeit, ermöglicht die Messung der Selbsteinschätzung verschiedener Merkmale und Eigenschaften des Kandidaten. Zu guter Letzt gelten die Tests als eignungsdiagnostisches Verfahren. Hierzu zählen kognitive Leistungstests wie Intelligenz- oder Aufmerksamkeitstests. Darf der Intelligenztest eigentlich in der Eignungsdiagnostik genutzt werden?
Ja, aber er muss einen klaren Anforderungsbezug aufweisen, um rechtlich nicht anfechtbar zu sein. Wichtig ist, dass in keinem Fall lediglich der Intelligenzquotient ohne Berücksichtigung des Anforderungsprofils interpretiert wird (Erfurter Kommentar zum Arbeitsrecht, 2016, Preis § 611 BGB Rn. 309). An diesem Beispiel wird die Bedeutsamkeit der Anforderungsanalyse ersichtlich. Dennoch sollte der Einsatz von Intelligenztests unbedingt erwogen werden, denn die die Vorhersage beruflichen Erfolges liegt neben der Arbeitsprobe am höchsten (Schmidt & Hunter, 1998).
Die wissenschaftlich fundierte Eignungsdiagnostik ist nicht nur zur Vermeidung von Rechtsstreitigkeiten geeignet, sondern bringt auch eine klare Gewinnerhöhung.
Der monetäre Nutzen valider Eignungsdiagnostik
Kersting 2009 ermittelte mit dem Brodgen-Cronbach-Gleser-(BCG)-Nutzenmodell den Zusatzgewinn, welchen ein zweitägiges Assessment Center bewirken kann. Der Bewerberpool betrug 560 Polizisten, wobei 112 in den höheren Dienst aufsteigen sollen. Verglichen wurde der Nutzenzuwachs, wenn man die Personalauswahl anhand der Ergebnisse des Assessment-Centers vollzieht, im Vergleich zu einer zufälligen Auswahl von 112 Polizisten.
Es konnte ein Nutzenzuwachs von etwas weniger als 111 Mio. Euro errechnet werden. Eine fachgerechte Eignungsbeurteilung ist demnach aus zahlreichen Gründen lukrativ. Das Vermeiden von rechtlichen Auseinandersetzungen, der Aufbau einer arbeitnehmerfreundlichen Marke und das Verhindern von Kollateralschaden, welche sich auch insbesondere auf die Gewinnspanne des Unternehmens auswirkt, sind Argumente, die eine Inanspruchnahme einer professionellen Eignungsdiagnostik nach DIN 33430 rentabel machen.
Überlassen Sie die Personalauswahl demnach nicht dem Zufall (denn viel besser als dieser sind unstrukturierte Interviews nicht) und berechnen Sie die Vorteile eines professionellen Eignungsurteils.
Warum das Military Coaching als Instrument der Eignungsdiagnostik
Das Military Coaching umfasst drei intensive Tage, in welchen die Kandidaten vor bis dahin unbekannte Herausforderungen gestellt werden und physischer sowie psychischer Belastung ausgesetzt werden. Diese Kombination ermöglicht es, die Kandidaten unter Bedingungen zu beobachten, welche die wirkliche Analyse der Fähigkeiten und Persönlichkeitskonstellation ermöglicht.
Die Eignungsdiagnostik innerhalb des Military Coaching richtet sich insbesondere an Führungskräfte und High-Performer. Innerhalb dieser Extremgruppe sind gängige eignungsdiagnostische Verfahren wenig valide. Der Grund ist die Erfahrung der Teilnehmenden. Diese haben schon zahlreiche Assessment-Center erlebt und kennen die Verhaltensanker, die in den verbreiteten Verfahren geprüft werden. Sie können sich in gewünschter Weise verhalten, sodass die prognostische Güte solcher Diagnostik gering ist. Unser Team enthält militärische Ausbilder, welche die Kandidaten vor herausfordernde Aufgaben stellen und in intensive Belastungssituationen bringen. Unsere Psychologen sind lizensierte Eignungsdiagnostiker nach DIN 33430. Diese können durch die simulierten Belastungsereignisse die latenten psychologischen Merkmale anhand anforderungskonformer Verhaltensanker ermitteln. In den Belastungssituationen besteht keine Kapazität seitens der Teilnehmenden sozial erwünschtes Verhalten zu antizipieren. Die Teilnehmenden werden authentisch und in ihrem Maximalverhalten beobachtet. Die Eignungsdiagnostik kann demnach auf einem Maximallevel an Validität erfolgen.
1) Anforderungsanalyse
Zunächst werden wir mit dem Auftraggeber ein Anforderungsprofil hinsichtlich der zu besetzenden Stelle formulieren. Angepasst an die jeweilige Stelle müssen Interviews mit zukünftigen Kollegen und Mitarbeitern erfolgen. Aus den daraus abgeleiteten Eignungsmerkmalen wird ein Anforderungsprofil konstruiert. Anhand dieses Profils werden anforderungskonforme Tests abgeleitet und Verhaltensanker formuliert, welche im Military Coaching in verschiedenen Situationen beobachtet werden können (Multi-Trait-Multi-Method). Das Military Coaching wird demnach individuell anhand des Anforderungsprofils adaptiert.
2) Initialworkshop
Im Initialworkshop informieren wir die Kandidaten über das Military Coaching und holen die Einverständnis dieser ein. Außerdem untersuchen wir hier Eignungsmerkmale, welche nicht im Military Coaching erhoben werden. Beispielsweise Teile eines Intelligenztests und Interviews.
3) Military Coaching
Im Intensivworkshop des Military Coachings werden die Kandidaten drei Tage zu den aus dem Anforderungsprofil abgeleiteten Eignungsmerkmalen untersucht. Die Intensität und Aufgabenvielfalt ermöglichen uns ein realistisches Fähigkeitenprofil der Persönlichkeitsstruktur, Führungs-, Entscheidungs- und Kommunikationsfähigkeit, sowie der Resilienz der Kandidaten zu generieren. Unsere militärischen Experten und Psychologen sind im engen Austausch, um das Coaching so zu gestalten, dass alle Eignungsmerkmale valide eingeschätzt werden können und die Teilnehmenden insgesamt eine gewinnbringende Erfahrung machen.
4) Follow-Up
Der Follow-Up Workshop findet ca. 3 Wochen nach dem Intensivworkshop statt. Hier werden die Ergebnisse der Eignungsdiagnostik mitgeteilt und an jeden Teilnehmenden ein persönliches Feedback gegeben. Dieses enthält Coaching-Anteile und ermöglicht jedem Teilnehmenden aus den Tagen Entwicklungsimpulse mitzunehmen. Wir gestalten das Military Coaching so, dass es gleichzeitig Lernimpulse und Selbsterkenntnismöglichkeiten gibt. Jeder Teilnehmende profitiert demnach von einer Teilnahme.
Das Military Coaching eignet sich demnach insbesondere für die Auswahl von Führungskräften im High-Performance Sektor, da wir mit diesem Ansatz über die bekannten Verfahren hinausgehen und den Kern der Fähigkeiten und Persönlichkeit der Kandidaten untersuchen können. Zusätzlich ist die Erfahrung des Military Coachings eine stark förderliche Erfahrung für jeden Kandidaten, auch wenn dieser nicht für die Stelle ausgewählt wird. Die Wertschätzung seitens des Unternehmens für die Kandidaten wird durch die Investition in die Eignungsdiagnostik deutlich.
Führungskräfte gelten als Multiplikatoren. Je höher Sie in der Hierarchie eines Unternehmens tätig sind, desto mehr Personen beeinflussen Sie. Deswegen ist es bei diesen Personen enorm wichtig, eine möglichst valide Eignungsdiagnostik durchzuführen und auch kleine Unterschiede und Nuancen zu ermitteln. Zusätzlich zeichnet sich das Military Coaching dadurch aus, eine wirkliche mehrtägige Belastungssituation zu simulieren, welche nicht trainiert werden kann. Verhalten unter Belastung kann nur bewertet werden, bei der Simulation und Beobachtung unter wirklicher Beanspruchung. Wir schaffen diese Beanspruchung und unterschieden uns durch diesen Aspekt von anderen deutschen Anbietern im Bereich der Personalauswahl.
Die Kombination aus Anforderungsanalyse und dem Intensivworkshop weisen ein Höchstmaß an prognostischer Güte auf und ermöglichen uns die geeignetste Führungskraft für die vakante Stelle zu ermitteln.
Quellen
Müller-Glöge, R. (Hrsg.). (2016). Erfurter Kommentar zum Arbeitsrecht (16., neu bearbeitete Auflage). München: Verlag C.H. Beck.
Schmidt, F. L., & Hunter, J. E. (1998). The validity and utility of selection methods in personnel psychology: Practical and theoretical implications of 85 years of research findings. Psychological Bulletin, 124(2), 262–274. https://doi.org/10.1037/0033-2909.124.2.262
Testkuratorium, D. (2017). Personalauswahl kompetent gestalten: Grundlagen und Praxis der Eignungsdiagnostik nach DIN 33430 (1. Aufl. 2018). Berlin, Germany: Springer.